Galerie

IntarsienWerkstatt

raphaƫl schmitt
ERLACH

Grösse: 26 x 32 cm
Rahmen: Kanadischer Nussbaum
CHF 1'000.–

Mein Intarsienbild von Erlach entstand parallel zu zwei anderen Intarsien aus dem Gebiet des oberen Bielersee («St. Petersinsel» und «Contre-Jour»).

Ich war von der landschaftlichen Schönheit der Gegend sehr begeistert; durch ihre «organischen» Unregelmässigkeiten integriert sich die Altstadt harmonisch in die Umgebung.
Das Lichtspiel der Häuserfassaden war geradezu faszinierend; ich erahnte die Möglichkeit, ein sehr malerisches Intarsienbild zu schaffen.

Intarsien mit architektonischen Motiven wirken oft wie aus Stücke zusammengesetzt - was sie eigentlich auch sind. Dem vorzubeugen war immer mein Bestreben, denn ein Intarsienbild kann, aber muss nicht wie eine Intarsie aussehen.

Der definitiven Werkzeichnung zum Intarsienbild liegt natürlich eine genaue, konstruierte Fluchtpunktperspektive-Zeichnung zugrunde. Von dieser technischen Zeichnung bleibt am Schluss aber kein Strichlein mehr übrig.
Linien wie sie auf dem Zeichnungsbrett entstehen, gibt es in Wirklichkeit nicht! Linien bilden sich in unserer Vorstellung durch sich angrenzende Flächen. Eigentliche «Geraden» sind sehr selten - in der Natur finden wir sie nie!
Um das Ineinanderfliessen der Holztöne zu fördern, verzichte ich schon beim Entwurf zur Werkzeichnung grundsätzlich auf gerade und gebogene Linien. Hier liegt der grosse Vorteil der Sägetechnik gegenüber der Messertechnik. Die Möglichkeiten der Formgebung sind nahezu unbegrenzt.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich bei der Zeichnung grossen Wert auf die Formgebung der einzelnen Furnierstücke lege, obwohl - oder gerade weil - sie beim fertigen Bild in den Hintergrund treten.
Das Bild soll durch die sich gegenseitig unterstützenden Einzelteile als harmonisches Ganzes wirken; nicht in Stücke auseinander fallen.

Zwei Holzarten geben diesem Intarsienbild seinen besonderen Charakter:
Platane besitzt zahlreiche Markstrahlen (Parenchymzellen). Sie bilden im Radialschnitt grosse, glänzende «Spiegel», im Tangentialschnitt, dicht beisammenstehende, rötliche Striche auf hellem Grund. In diesem Bild wurde sie mit ihren verschiedenen Gesichtern auch zur Darstellung der gepflasterten Gasse eingesetzt.

Ayous ist eine Abachi-Art aus Kamerun, die sich mit ihren graublauen, manchmal ockerfarbenen, streifigen Verfärbungen wie kaum eine zweite vorzüglich für stimmungsvolle Himmel eignet. Die bläuliche Verfärbung ist als Holzfehler zu betrachten, der auf die Einwirkung einer Art Bläuepilz (wie beim Föhrenholz) zurückzuführen ist. Dieser ernährt sich nur von Zellinhaltstoffen; deshalb wird das Holz qualitativ nicht beeinträchtigt.